Mobiler Datenkonsum steigt extrem an


 

Stefan Vitzithum, COO

 

Der weltweite Smartphone-Traffic wird sich bis zum Jahr 2019 auf 18,2 Exabyte pro Monat verzehnfachen. Davon wird Deutschland 259,8 Petabye beisteuern, das entspricht etwa dem Datenvolumen von 65 Millionen DVDs. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognose des Cisco Visual Networking Index. Vor allem die wachsende Verbreitung von Smartphones und die Zunahme des individuellen Datenverbrauchs sollen für dieses rasante Wachstum verantwortlich sein. Was bedeutet das für den Mobilfunkmarkt?

Infografik: Smartphone-Traffic verzehnfacht sich bis 2019 | Statista
STUDIE CISCO VISUAL NETWORKING INDEX (ENGLISCH)

Das mobile Datenvolumen wird auch durch immer schnellere Netze und die damit verbundenen Nutzung datenintensiver Inhalte wie HD-Videos deutlich zulegen. So gehen die Experten davon aus, dass sich weltweit das monatliche Datenvolumen pro Smartphone bis 2019 auf bis zu vier Gigabyte verfünffachen wird.

Auch in Deutschland steigt das mobile Datenvolumen seit Jahren rasch an, wie der Branchenverband BITKOM ermittelt hat. Für 2015 ist mit 480 Millionen Gigabyte an Traffic zu rechnen:

 

Die Folge dieser Entwicklung ist, dass der Umsatz mit mobilen Datendiensten den Umsatz mit Handy-Gesprächen überholt. So sollen dem BITKOM zufolge in 2015 die Netzbetreiber erstmals mehr Geld mit übertragenen Daten als mit telefonierten Minuten einnehmen:

Diese Zahlen zeigen, dass die Mobilfunknetze zunehmend leistungsfähiger werden müssen, um dem Kunden die benötigten Datengeschwindigkeiten zur Verfügung stellen, wann und wo er es will. Hier wird auch die kommende Versteigerung der 700-Megahertz-Frequenzen interessant zu beobachten sein. Ein flächendeckendes Netz anzubieten ist aber nur möglich durch große finanzielle Investitionen, einer der Hauptgründe für die Fusion von O2 und E-Plus zu Telefónica Deutschland. Den Zugang zum Kunden kann man aufgrund der oben erwähnten Datenmengen, die in einem Netz transportiert werden müssen, nicht ausschließlich mobil ableiten, sondern man braucht noch zusätzlich die Möglichkeit über Festnetz und WLAN. Aus diesem Grund bringen die Netzbetreiber zunehmend auch kombinierte Tarife und Angebote, die Mobilfunk und Festnetz zusammenführen, auf den Markt. Das ist meiner Meinung nach die Vorbereitung darauf, dass es sehr bald nur noch einen Vertrag für alles geben wird.

Mehr Informationen zum Thema:

BITKOM-PRÄSENTATION            BITKOM-PRESSEMITTEILUNG

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